X : JP
Ein Künstlerprojekt zu Jean Paul
Projekte zum Gegenklassiker Jean Paul* und „Einzigen“ unter den deutschen Erzählern fanden in den letzten Jahren vor allem im Jean-Paul-Jahr 2013 in verschiedenen Galerien der Region statt. Mit „Fantasmagorien zu Jean Paul“ gab die Galerie Inter Art in Stuttgart den Auftakt zu einer außergewöhnlichen Ausstellungsreihe: Das Jean-Paul-Projekt nach einer Konzeption von Klaus Bushoff, Günter Guben, Günther Sommer und Armin Elhardt. Diese erste Ausstellung zog weitere nach, u.a. die im Juli 2014 von Klaus Bushoff und Günther Sommer kuratierte „12 zu JP“ in der Möglinger Zehntscheuer.
Als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Schriftsteller Jean Paul bot sich neben seiner Person vor allem sein sprachlicher Kosmos an: Dieser entdeckt, enthüllt, relativiert und verwandelt die sichtbare Welt auf eine durchaus ernsthafte, aber auch humorvolle, spielerische Weise.
Ein solcher Umgang mit der Welt, der ihre sichtbare Realität samt ihrer Gravität relativiert und in Frage stellt, ist auch eine wesentliche Themenstellung innerhalb der Bildenden Kunst der Gegenwart – einer mehrschichtigen, komplexen und komplizierten Gegenwart auf der Suche nach mehr Halt und Gleichgewicht. Wer wie Jean Paul versucht, die Waage der Realität zu tarieren, indem er die Schale des Ernstes mit der Schale des Spiels und des Humors balanciert, stößt zuweilen manchen Klassikfreund vor den Kopf. Vor allem dann, wenn er auf die überkommene Meinung trifft, Humor sei „der Tiefe“ eines Werks „abträglich“ (Goethe). Aber dem ist nicht so. Und das meinen auch die ausstellenden Künstler – in etwa, sowieso, genau. So zeigt die Ausstellungsreihe verschiedene künstlerische Standpunkte der Auseinandersetzung mit den Denkansätzen des „Sprachmächtigsten des Planeten“**, seiner Biografie und den Figuren seiner Romane, darunter Attila Schmelzle, Dr. Katzenberger, Armenadvokat Siebenkäs, Schulmeisterlein Wuz und den Luftschiffer Giannozzo.
An den bisherigen Ausstellungen haben mitgewirkt: Ulli Berg, Thomas Bickelhaupt, Hermann Burkhardt, Klaus Bushoff, Damar, Wolfgang Ehehalt, Armin Elhardt, Günter Guben, Peter Haury, Kathrin Hillermann, Stephan Klenner-Otto, Sabine Neumann, Ellen Rein, Günther Sommer, Ursula Stock, Woiciech Sztaba u. a.
* d. i. Johann Paul Friedrich Richter (1763-1825), ** Eckhard Henscheid, Jean-Paul-Preisträger 2009
Die Abbildungen des vorliegenden Magazins kommen aus den Ausstellungen „Zwei zu JP“ im Kunstsalon Winnenden, „12 zu JP“ in der Galerie in der Zehntscheuer Möglingen und „Das Jean-Paul-Projekt“ im Foyer Altes Rathaus Tamm
Alle drei Ausstellungen sind Teil einer überregionalen Ausstellungsreihe, die Jean Paul (auch der Begriff „verwirbelt“ der letzten Ausstellungen Sommers bezieht sich auf Jean Paul) zum Bezugspunkt hat. Die Projekte zu Jean Paul fanden in den letzten Jahren vor allem im Jean- Paul-Jahr 2013 in verschiedenen Galerien der Region statt.
Initialveranstaltungen zu JP waren u.a. die oben genannten Ausstellungen „Verwirbelt“ in der Galerie Raumhoch Tübingen und „Fantasmagorien zu Jean Paul“ bei Inter art in Stuttgart, in deren Nachbarschaft die Ausstellung Hillermann-Sommer „2 zu JP“ und die im Juli 14 in der Zehntscheuer Möglingen gezeigte Ausstellung „12 zu JP“ ausdrücklich zu sehen war.
Kuratoren der Möglinger Ausstellung waren Klaus Bushoff und Günther Sommer.
Die dort ausstellenden Künstler waren:
Thomas Bickelhaupt, Hermann Burkhardt, Klaus Bushoff, Damar, Wolfgang Ehehalt, Günter Guben, Peter Haury, Kathrin Hillermann, Stephan Klenner-Otto, Sabine Neumann, Ellen Rein, Günther Sommer, Ursula Stock und Wojciech Sztaba. Zudem zeigte Armin Elhardt, Autor und Herausgeber, Arbeiten aus der – Jean Paul gewidmeten – Edition Wuz.
Zeitungsausschnitt aus der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 8.7.2014
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